Am 10. Dezember 2022 fand in einem Friedwald in Dudenhofen (Speyer) die Beisetzung des Neonazis Christian Rolf Hehl statt. Der Beerdigung wohnte eine Mischszene aus Rocker-, Hooligan- und Neonazimilieu bei. Rund 250 Personen sind zu diesem Ereignis erschienen.
Christian Rolf Hehl ist am 16 Oktober 2022 in Mannheim gestorben. Er war langjähriger Neonazi und in verschiedenen neonazistischen Strukturen aktiv. 2014 wurde er für die Nationaldemokratische Partei Deutschland (NPD) in den Gemeinderat von Mannheim gewählt. Außerdem galt er als Bindeglied zwischen Hooligans, Rocker- und Neonaziszene. Seine Aktivitäten in diesem Milieu begann Hehl bei The Firm, eine von ihm mit begründete Hooligangruppe von dem Fußballverein Waldhof Mannheim. Durch seine Vernetzungen galt er als Integrationsfigur für junge Neonazis, die Einstieg in die Szene suchten.
Gegen 09:00 Uhr setzte sich ein Trauermarsch mit rund 250 Teilnehmenden von der Festhalle Dudenhofen in Richtung Andachtstelle des Friedwalds in Bewegung. Angeführt wurde der Zug von zwei Trommler. Einer dieser Trommler war Leon Seeger, der in der Mannheimer Fußballszene politisiert wurde und zuletzt für die Neue Stärke Partei (NSP) aktiv war. Dahinter versammelten sich Neonazis und Hooligans aus Kaiserslautern sowie Mannheim. Neben den Teilnehmenden aus der Hooliganszene waren auch Neonaziszenegrößen anwesend, wie zum Beispiel Malte Redeker, »Europa Chef« der Hammerskins. Die Hammerskins sind eine weltweit agierende neonazistische Bruderschaft und vorwiegend im Rechtsrock-Business tätig. Hehl und Redeker waren 2003 führend in der neonazistischen Vernetzungsstruktur »Aktionsbüro Rhein-Necker«. Redeker nutzte die Beisetzung, um verschiedene Gespräche zu führen.
Maßgeblich in die Organisationsstruktur eingebunden war Nicole Schneiders. Sie ist langjährig in der neonazistischen Szene aktiv und gilt als Szeneanwältin. Schneiders koordinierte die komplette Beisetzung. Als RednerInnen traten Sascha Roßmüller, ehemaliger NPD-Vorsitzender aus Bayern, eine Aktivistin des Der Dritte Weg sowie Edda Schmitd auf. Die 1948 geborene Edda Schmidt ist älteste NPD-Aktivistin und war viele Jahre führend in der Frauenorganisation der NPD.