Unter dem Motto »In Vielfalt vereint« fand vom 06. bis 10. Juni der »157. Coburger Pfingstkongress« des Coburger Convent (CC) in Coburg statt. Mehrere hundert Korporierte aus Landsmannschaften und Turnerschaften nahmen daran teil. Eine geschlechtliche Vielfalt war nicht zu finden. In dem Dachverband Coburger Convent sind 91 Landsmannschaften sowie Turnerschaften organisiert.
Auch aus Mainz, Frankfurt und Darmstadt nahmen Korporationen am »157. Coburger Pfingstkongress« teil. Die Mainzer Landsmannschaft Hercynia Jenensis et Hallensis im CC zu Mainz hat den neuen Vorsitz für den CC übernommen. Die Verbindung ist pflichtschlagend und farbentragend.
Der Pfingstmontag ist traditionell das Highlight des CC. Über den ganzen Tag verteilt findet Programm statt. Bei Kranzniederlegungen und einem Fackelzug inszenieren sich die Burschen öffentlichkeitswirksam. Der Tag begann am Morgen mit einer Kranzniederlegung an einem Ehrenmal der Stadt Coburg. An dem Ehrenmal wird den Opfern beider Weltkriege gedacht. Eingerahmt war die Niederlegung von uniformierten und mit Säbeln bewaffneten Burschen – in der Welt des Coburger Convent »Chargierte« genannt.
Danach zog der Tross weiter zu dem eigenen Ehrenmal des CC. An diesem wurde ein ökumenischer Gedenkgottesdienst mit Kranzniederlegungen abgehalten. In der Nacht auf den Pfingstmontag gab es einen Farbanschlag auf das Ehrenmal. Die Farbreste waren deutlich zu sehen. Eigentlich war es mit einer Holzumrahmung geschützt.
Das Abendprogramm des CC begann mit einem »Festkommers« in einem Festzelt in der Innenstadt von Coburg. Bei übermäßigen Alkoholkonsum werden Reden gehalten und viel gesungen. Beim anschließenden Fackelzug durch die Innenstadt in Richtung Marktplatz war vielen der Alkoholpegel anzumerken. Der anschließende Fackelzug lief sehr unkoordiniert, zudem wurden ein Großteil der Fackeln nicht entzündet. Beim Start wurden die Burschen aus dem Gegenprotest heraus mit Tampons beworfen.
Die letzten Jahre wurden die Fackeln auf dem Markt in die Mitte des Platzes geworfen, woraus sich ein imposantes Feuer entwickelte. Dies hatte die Stadt Coburg dieses Jahr allerdings per Auflage untersagt. Sodass die Fackeln in dafür bereitgestellte Feuertonnen geworfen werden mussten. Damit ist ein Teil der eigenen Inszenierung weggefallen.
Einzelne Bünde und Korporierte im CC fallen immer wieder mit einer Nähe in die extreme Rechte auf und produzieren Skandale für den Verband. Das hat einen Schaden am Image des »Pfingstkongresses« hinterlassen. In der Coburger Zivilgesellschaft regt sich deshalb immer mehr Abneigung gegenüber dieser Veranstaltung, was die vielfältigen Gegenproteste verdeutlichten. Dass dies den Burschen nicht gefiel und deren Stimmung dämpfte, war deutlich wahrnehmbar.