Für den 23. August 2025 hatte die neonazistische Partei Die Heimat (ehemals NPD) zu einer Kundgebung unter dem Motto »Heimat, Familie & Nation STATT CSD!« in Friedberg (Wetteraukreis) aufgerufen. In den vergangenen Monaten hatten Neonazis im Rhein-Main-Gebiet mehrfach Proteste gegen die Paraden zum Christopher Street Day (CSD) organisiert, jedoch nur wenige Personen mobilisieren können.
An der Kundgebung in Friedberg nahmen knapp 40 Personen teil, die unter anderem aus Bayern, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Thüringen anreisten. Es sprachen Daniel Lachmann (Büdingen), Stefan Jagsch (Altenstadt) und Thassilo Hantusch (Wetzlar), alle drei vom hessischen Landesvorstand Die Heimat, sowie die bekannten Neonazis Sascha Krolzig aus Dortmund und Lilly Baginski aus dem Raum Ludwigshafen. Baginski gehört dem Mädelbund der Jungen Nationalisten an (der Jugendorganisation von Die Heimat) und ist unter dem Namen »Anio« als neonazistische Influencerin bekannt.
Neben Die Heimat und den JN traten AktivistInnen der Gruppe Aryan People Resistance (APR) mit einem eigenen Transparent in Erscheinung. Die APR ist vor allem in Franken und Sachsen aktiv. Weitere Personen trugen Kleidung der neonazistischen Parteien Freie Sachsen und Der III: Weg.
Einige Teilnehmende gehören dem Kern von Rhein-Main-steht-auf (RMSA) an. RMSA hat seinen Schwerpunkt im Raum Aschaffenburg/Miltenberg und organisierte in den vergangenen Jahren Aufzüge mit verschwörungsideologischen Inhalten. Der Rückgang der Aktivitäten von RMSA bewirkt offensichtlich, dass sich ein Teil ihrer Aktiven stärker am neonazistischen Spektrum orientiert und an deren Aktionen teilnimmt.
Die CSD-Parade in Friedberg wurde durch die Neonazi-Kundgebung nicht gestört. An ihr nahmen 1.200 Personen teil.
