Am 29. November 2025 gründete sich in Gießen die neue Jugendorganisation der Alternative für Deutschland (AfD). Diese wird Generation Deutschland (GD) heißen und steht allen AfD-Mitgliedern unter 36 Jahren offen. An dem Gründungskongress in den Messehallen nahmen etwa 700 Parteimitglieder teil. Zuvor hatte die Partei selbst von 2000 Mitgliedern gesprochen, die an einer Mitarbeit in der neuen Jugendorganisation interessiert seien. 1000 Mitglieder hätten sich zu der Gründungsversammlung angemeldet.
Vor diesem Hintergrund kann die Partei kaum zufrieden mit der Teilnehmendenzahl in Gießen sein. Es zeigt, wie sehr die Konflikte um die Auflösung der vormaligen Jugendorganisation der AfD Junge Alternative (JA) noch immer im Hintergrund schwelen und wie wenig attraktiv das Angebot der GD – in welche der AfD-Bundesvorstand erhebliche Eingriffsrechte besitzt – vielen jungen AfD-Mitgliedern erscheint.
Inhaltlich standen vor allem die Wahlen des Bundesvorstandes der GD auf der Tagesordnung des Kongresses. Dabei setzte sich das völkische Lager der Partei fast vollständig durch. Im Vorfeld hatte es eine abgesprochene »Konsensliste« von KandidatInnen gegeben, welche weitestgehend gewählt wurde. Neuer Bundesvorsitzender der GD ist der Brandburger Landtagsabgeordnete und Bursche der völkischen Burschenschaft Salamandria Dresden Jean-Pascal Hohm. Zu einem der stellvertretenden Vorsitzenden wurde Jan Richard Behr aus Mainz, der der Identitären Bewegung nahe steht, gewählt. Als Beisitzer ist Nafiur Rahman aus Bad Vilbel im Bundesvorstand vertreten.
Eine Reihe prominenter AfD-PolitikerInnen nahm als Gäste an dem Gründungskongress teil. Zum größten Teil stammten diese aus dem völkischen Lager der Partei. Neben den beiden Parteivorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla reisten der Thüringer AfD-Vorsitzende Björn Höcke, der Bundestagsabgeordnete Matthias Helferich aus Dortmund, der rheinland-pfälzische Landtagsabgeordnete Joachim Paul aus Koblenz sowie die bayrische Landtagsabgeordnete Ramona Storm aus Aschaffenburg nach Gießen. Für den hessischen Landesverband der Partei sprach der völkische Landesvorsitzende Andreas Lichert ein Grußwort.
Die AfD hatte verschiedene Initiativen, Gruppen und Organisationen des extrem rechten Vorfeldes der Partei eingeladen, sie mit Infoständen und Angeboten am Rande des Kongresses zu präsentieren. Daran beteiligte sich unter anderem der völkische Verleger Götz Kubitschek, der zusammen mit seinem Sohn Wieland Kubitschek, einem Aktivisten der Identitären Bewegung in Österreich, nach Gießen kam.
Gegen den Gründungskongress hatte das Bündnis »Widersetzen« im Vorfeld bundesweit mobilisiert. Daran beteiligten sich etwa 30.000 Personen. Durch eine Vielzahl von Blockaden gelang des dem Gegenprotest den Beginn des Kongresses um etwa zwei Stunden zu verzögern. Die Polizei ging teilweise mit Gewalt gegen den Gegenprotest vor.


























































































































