Am 13. Juli 2025 fand in Weiterstadt (Landkreis Darmstadt-Dieburg) eine Mahnwache von AnhängerInnen der Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß für den ehemaligen Polizisten Michael Fritsch statt. Daran nahmen etwa 20 Personen teil. Die Gruppe Reuß hatte in Deutschland einen Staatsstreich geplant und wurde im Dezember 2022 aufgedeckt. Sie war von der Reichsbürger-Ideologie, dem QAnon-Mythos und antisemitischem Verschwörungsdenken geprägt.
Fritsch war eine führende Person der Gruppe um Prinz Reuß und befindet sich in Weiterstadt in Untersuchungshaft. Er war in der Gruppe für den Bereich »Sicherheit und Polizei« zuständig und mitverantwortlich für die Bildung sogenannter Heimatschutzkompanien. Laut der Anklageschrift gab es in der Gruppe den Konsens, Personen zu töten, die sich dem neuen Regime widersetzten.
Angemeldet wurde die Mahnwache von dem suspendierten Polizisten Carsten Stehlik aus Nidderau (Main-Kinzig-Kreis). Er repräsentiert die Vereine Polizisten für Aufklärung e.V. und Blaulicht-Familie und tritt regelmäßig auf rechten Versammlungen und Aufzügen in Erscheinung.
Musikalisch begleitet wurde die Versammlung von dem Liedermacher Guy Dawson aus Frankfurt.
Unter den Teilnehmenden befand sich auch Thomas Bernt aus Darmstadt. Bernt zeigte sich in den letzten Monaten für die Organisation der Demonstrationen von Gemeinsam für Deutschland in Frankfurt verantwortlich.
Gegen die Mahnwache aus dem Reichsbürger-Milieu demonstrierten etwa 300 Personen. Der rechte Streamer Paul Hildebrand aus Michelstadt (Landkreis Odenwald) mischte sich unter die Gegendemonstration und versuchte immer wieder, die Teilnehmenden zu provozieren.
