Am 26. Juli 2025 veranstaltete die Identitäre Bewegung (IB) eine Demo in Wien. Es ist die zentrale Veranstaltung der IB für das Jahr. Die rassistische Versammlung stand unter dem Motto »Send them back«. Trotz wochenlanger und europaweiter Mobilisierung fanden sich nur rund 350 TeilnehmerInnen ein.
Auffällig war die hohe Teilnehmendenzahl von Neonazis und gewaltbereiten Hooligans. Von der Stimmung aufgepeitscht, wurden diese zum Ende der Demo immer aggressiver. Durchweg wurden rassistische Demosprüche skandiert.
Im Vergleich zum Vorjahr gab es auch einen Anstieg von TeilnehmerInnen aus der rechten Verschwörungsszene in Österreich. Währenddessen stagniert die Anzahl von AktivistInnen der IB. Zu sehen waren lediglich langjährig Aktive der neofaschistischen Gruppierung.
Für die mediale Inszenierung der Demonstration war das Filmkunstkollektiv um Simon Kaupert nach Wien gereist. Desweiteren waren die deutschen Gruppen Reconquista21 aus Baden-Württemberg, Lederhosen Revolte aus Bayern, Kontrakultur Erfurt und AktivistInnen von den IB-Strukturen aus Chemnitz vor Ort. Zudem beteiligten sich die neonazistische Gruppe Junge Tat aus der Schweiz wie auch weitere Strukturen aus dem europäischen Ausland an der Demonstration.
An der Veranstaltung nahmen aktuelle wie auch ehemalige AktivistInnen der Neonazistruktur Junge Nationalisten (JN), die Jugendorganisation der Kleinstpartei Die Heimat (ehemals NPD), teil. Lucas Hartmann zum Beispiel war noch 2020 für die JN Dresden aktiv. Zwei andere besuchten bereits am 25. Juli eine Vorabendveranstaltung der Identitäre Bewegung in einem Keller in Wien Margareten. Darin fand augenscheinlich eine Kampfsportveranstaltung statt.
An den vielfältigen Gegenprotesten beteiligten sich mehr als 1000 Antifaschist*innen. Aufgrund von Sitzblockaden entlang der Route kam die Demo der IB mehrmals zum Stehen und musste ihren geplanten Weg ändern. Mit sehr viel Verspätung konnte die IB schlieslich ihre Abschlusskundgebung abhalten.