Am 09. August 2025 fand ein »Christopher Street Day« (CSD) in Bingen (Landkreis Mainz-Bingen) statt. Das Motto lautete »Stonewall was a riot«. Im Zuge dessen wurde eine Gegenkundgebung für 30 Personen angemeldet. Dem Aufruf folgten lediglich drei, zeitweise vier junge Rechte.
Die Gegenkundgebung lief unter dem Titel »Es gibt nur Mann und Frau«. Der Organisator ist extra aus dem Saarland dafür angereist. Als Kundgebungsmittel nutzten die Teilnehmer lediglich zwei Deutschlandfahnen.
Als der CSD seine Demoroute startete, liefen die vier Rechten mit rund 100 Meter Abstand hinterher. Dazwischen befand sich ein größeres Polizeiaufgebot. Die Sicherheitsbehörden rechneten mit mehr TeilnehmerInnen. Nach der Hälfte der Demoroute verließ den Gegenprotestierenden die Lust und sie brachen ihre »Demo« ab. Von der Polizei eskortiert, liefen sie zurück zum Bahnhof. Parolen waren während der Strecke von den Rechten nicht zu vernehmen.
Der Organisator aus dem Saarland versuchte auf den bundesweiten Trend der Anfeindungen gegen CSD’s aufzuspringen, inspiriert durch Social Media. Durch den dauerhaften Konsum der propagandistisch aufgearbeiteten Bilder und Beiträge, kann leicht der Gedanke aufkommen, so eine Gegenkundgebung wäre ein Selbstläufer. In Bingen war dies nicht der Fall. Deshalb ist für die Gegenprotestierenden die Bezeichnung »Opfer von extrem Rechter Propaganda« durchaus angebracht. Dies zeigt sich auch an der dilettantischen Durchführung der Aktion.
Unterdessen ließen sich ca. 400 Teilnehmer*innen des CSD in Bingen ihre Laune nicht verderben und führten wie geplant ihre Demonstration durch.