03.10.2025

Extrem Rechte Demonstration in Aschaffenburg

Unter dem Motto »Gegen den rot-grünen Sumpf und ihre Antifa-NGO Freunde« demonstrierten am 3. Oktober 2025 rund 500 Personen in Aschaffenburg. Organisiert wurde die Demo von Rhein-Main-Steht-Auf (RMSA) Frontfigur Michael Hetzel.

Hetzel war vor kurzem noch Bezirksvorsitzender der Alternative für Deutschland (AfD) Unterfranken. Wegen seiner Nähe zu Neonazis sollte er aus der Partei ausgeschlossen werden. Noch vor Demobeginn verkündete er selbst seinen Austritt aus der AfD. Er erklärte die Demo als »Parteifrei« und verbot alle Fahnen mit AfD-Logo. Nichtsdestotrotz waren während des Demonstrationszuges AfD-Fahnen sowie weiterer Merch der Partei, neben offenkundigen Neonazigruppen und -symbolen, zu sehen. Zudem trug der stellvertretende Versammlungsleiter Sven Müller eine Jacke mit Parteilogo.

Ein Teilnehmer zeigte eine Flagge mit der verbotenen Parole »Deutschland erwache« der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP). Dies blieb vor Ort jedoch ohne Konsequenzen.

Aus dem Raum Nürnberg reiste eine Gruppe namens Aryan Peoples Resistance (APR) – übersetzt »Arischer Volkswiderstand« – an. Ein Teilnehmer trug ein Oberteil mit der Aufschrift »Division Franken«, ein anderer trug offen ein Shirt der Neonaziband »Blutzeugen«. Immer in deren Nähe befand sich der bekannte Neonazi Falko Schüssler aus dem Aschaffenburger Raum. Die AktivistInnen von APR stimmten verschiedene neonazistische Parolen, wie zum Beispiel »Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen«, an. Hetzel und ein Großteil weiterer DemonstrationsteilnehmerInnen stimmten mit ein.

Der Rest des Teilnehmendenfeldes setzte sich aus der rechten Verschwörungsszene zusammen. TeilnehmerInnen nahmen zum Teil weite Anfahrtswege in Kauf. Aus dem Raum Mainz beteiligte sich das ehemalige Organisationsteam des dortigen Ablegers von Gemeinsam für Deutschland an der Demonstration und reise mit einem eigenen Bühnenanhänger an.

Auf dem rund 7 Kilometer langen Demonstrationszug durch Aschaffenburg gab es zwei Blockadeversuche von Antifaschist*innen, die allerdings schnell von der Polizei geräumt wurden. Bei einem Gegenprotest unter dem Namen »Aschaffenburg singt bunt« beteiligten sich rund 500 Personen.